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Beimerstetten, den 17. Februar 2023 - Rudolf Vogel

Vita

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Rückblickend teilt sich mein Leben in zwei große Abschnitte auf: Der erste Abschnitt dauerte von 1950 bis 1997 und umfaßte das Studium als Diplomingenieur für Nachrichtentechnik, Heirat, Familie mit 4 Kindern, Renovierung eines alten Bahnhauses aus dem Jahr 1896 und Arbeitsstellen in der Industrie und bei der Universität Ulm. Dann begannen die 90er Jahre mit einer Ausbildung in der Telefonseelsorge, setzten sich mit einem Studium der Fächer Psychologie, Philosophie und Erziehungswissenschaften an der Fernuni Hagen fort. Es folgten eine 3-jährige Ausbildung in Gesprächs- und Focusingtherapie beim IGF in Weiheim in OB. Mit der Scheidung endete dieser erste Abschnitt.
Der Start in den zweiten Abschnitt war 1998 mit meiner Selbständigkeit als Psychologischer Berater mit eigener Praxis verbunden. Außerdem sorgte ich für weitere Einkünfte als Freier Trauerredner und als Mitarbeiter eines Bestatters und als Mitarbeiter in der Keramikwerkstatt meiner zweiten Ehefrau. Es war dann vor genau 10 Jahren der Tod meiner Mutter, der eine ganz neue Wendung in mein Leben brachte: Schon kurze Zeit nach ihrem Tod, den ich miterleben durfte, machte ich eine Ausbildung zum Pflegediensthelfer bei den Maltesern in Mindelheim. Nach einer 2-jährigen Mitarbeit in einem Altenpflegeheim schloß sich die Palliativ-Care-Ausbildung im Paul-Lechler-Klinikum in Tübingen an. Und nun bin ich schon das fünfte Jahr als ehrenamtlicher Mitarbeiter bei der Begleitung von Patienten auf der Palliativstation der Ulmer Uniklinik tätig...

Soweit ich in meinem Leben zurück denken kann, hat mich immer eine nicht (be)greifbare Sehnsucht begleitet. Ich habe auf allen nur denkbaren Wegen nach Möglichkeiten gesucht, diese Sehnsucht zu ergründen und wollte immer wissen und erfahren, wie sich diese Sehnsucht leben läßt. Habe ich den Mut, dieser Sehnsucht nachzugehen ohne meinen Verstand an den Nagel hängen zu müssen, dann spüre ich eine tiefe Traurigkeit verbunden mit einer grenzenlosen Verlorenheit, die sich so ausdrückt, daß als denkender Mensch das Leben eine Zumutung ist! Camus beschreibt die menschliche Existenz als hoffnungslose Absurdität. Um aber mit dieser Einsicht überhaupt leben zu können, müssen Menschen in einer hoffnungslosen Welt dennoch so tun, als hätte alles einen Sinn: Der sinnsuchende Mensch im sinnleeren Weltall, als Schimmelpilz auf einem Staubkorn in den unendlichen Weiten des Kosmos. "Dem Menschen ist im großen und ganzen nicht zu helfen. Darum hat er die wundervolle Kategorie des Trostes ausgebildet...der Trost ist das merkwürdige Erlebnis, das zwar das Leiden bestehen läßt, aber sozusagen das Leiden am Leiden aufhebt, er betrifft nicht das Übel selbst, sondern dessen Reflex in der tiefsten Instanz der Seele."(1)  Auch Camus bleibt bei der Sinnlosigkeit des Lebens nicht stehen. In einer Tagebucheintragung (Sept.1937) schreibt er: "Wenn ich hier eine Morallehre schreiben müsste, würde das Buch hundert Seiten umfassen, und davon wären 99 leer. Auf die letzte würde ich schreiben: ‚Ich kenne nur eine einzige Pflicht, und das ist die Pflicht zu lieben‘." (2)
Eine Antwort auf die Sehnsucht erfahre ich bei der Begleitung eines sterbenden Menschen: Wenn ich das Glück habe, daß der sterbende Mensch mich bis zur "Türe" mitnimmt, wo der Abschied geschehen muß und ich den Mut habe, bis dorthin mitzugehen, dann dürfen wir gemeinsam erfahren, daß die Sehnsucht uns in der tiefsten Instanz unserer Seelen verbindet... auf meinem Rückweg von der "Türe" fühle auch ich mich dann zutiefst getröstet... meine lebenslange Sehnsucht hat im Trost eine Antwort gefunden.

(1) Georg Simmel (1858-1918), Philosoph und Soziologe, Bd. 20 der Gesamtausgabe, Suhrkamp

(2) Albert Camus, Tagebücher 1935-1951. Rowohlt Verlag,  Eintrag vom September 1937